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Die Mehrzahl (> 85 %) aller kolorektalen Karzinome entstehen langsam auf dem Boden epithelialer Dysplasien. Aus einem adenomatösen Polypen kann über eine definierte Adenom-Karzinom-Sequenz im Laufe von vielen Jahre (10 - 35 Jahren) ein invasives Karzinom entstehen. Hierbei treten spontane Mutationen in Onkogenen (K-RAS) und Tumorsuppressorgenen (p53,APC) auf. Hereditäre Karzinome sind mit 5 - 10 % deutlich seltener. Weiterhin ist die Wachstumsgeschwindigkeit kolorektaler Karzinome bei einer Tumorverdopplungszeit von 4 Monaten bis 3 Jahren eher langsam.
Im Vergleich zu anderen Karzinomen kommen präventiven Maßnahmen eine hohe Bedeutung zu.
Während die Primärprävention sich mit der Prophylaxe beschäftigt und damit mit der Vermeidung von Risikofaktoren, liegt die Bedeutung der Sekundärprävention in der Früherkennung kolorektaler Karzinome.
Adenom-Karzinom-Sequenz in der MIKROSIMULATION-SCREENING-ANALYSE-MODEL (MISCAN-COLON) und mögliche Interventionen, die den natürlichen Verlauf der Erkrankung beeinflussen. Im natürlichen Verlauf vom Adenom zum Karzinom können Individuen mehr als ein Adenom entwickeln, welche an Größe zunehmen. Aus einigen Adenomen entwickelt sich dann ein invasives Karzinom, das zuerst praeklinisch, dann klinisch manifest wird. Beeinflussung der Risikofaktoren, Screening und Behandlung sind Möglichkeiten, die natürliche Entwicklung zu beeinflussen. (Edwards, B.K. Cancer 2010)