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Cardiac Arrest Center OWL
Überlebenschancen reanimierter Patienten verbessern
In Deutschland werden aktuell jährlich ca. 75.000 Reanimationen außerhalb eines Krankenhauses durchgeführt. Hiervon sind Herzerkrankungen in zweidrittel der Fälle Ursache des akuten Geschehens. In 40% der Fälle gelingt die Wiederherstellung des Spontankreislaufes. Bei diesen Patienten besteht immer akute Lebensgefahr. Weniger als 15% der Betroffenen überleben das Ereignis, so dass sie aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Die Prognose der betroffenen Patienten ist von zwei Faktoren abhängig: der Zeitraum vom Kreislaufstillstand bis zur effektiven Herzdruckmassage sowie die Qualität und die Spezialisierung der weiterbehandelnden Klinik.
Warum ein Cardiac Arrest Center?
Um die Überlebenschancen reanimierter Patienten zu steigern, hat sich das St. Vincenz-Krankenhaus als „Cardiac Arrest Center“ (CAC) zertifizieren lassen – das erste OWL. In Deutschland sind sogenannte „Reanimationszentren“ bislang rar gesät.
Die Etablierung des CAC OWL bedeutet, dass wiederbelebte Patienten, die in das St. Vincenz-Krankenhaus kommen, hier optimal versorgt werden. Rund um die Uhr gewährleisten standardisierte Abläufe und ein interdisziplinäres Team eine reibungslose Rettungskette. Das oberste Ziel ist der Zeitgewinn: Die strukturierte Abläufe erhöhen die Patientensicherheit und spart für die Patienten überlebenswichtige Zeit ein.
Interdisziplinäres Team
Für die Tätigkeit des CAC OWL steht ein hochqualifiziertes, interdiszipiläres Team im St. Vincenz-Krankenhaus bereit: Kardiologen, Intensivmedizinern, Intensivpflegepersonal, Notärzten, Nephrologen, Neurologen, Anästhesie, Radiologen und alle chirurgischen Fachdisziplinen. Federführend wird das CAC OWL zukünftig durch die Kardiologie des Krankenhauses geleitet.
Die Oberärzte Dr. Markus Patscheke, Dr. Volker Rickert und Dr. Christina Diana Müller werden auch die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wiederbelebungsrat leiten und für die wissenschaftliche Auswertung der Paderborner Ergebnisse im bundesweiten Reanimationsregister verantwortlich sein.
Reanimation - die Überlebenskette
In der Notfallmedizin gilt: "Die Rettungskette immer nur so stark ist, wie das schwächste Glied in der Kette."
Bildquelle: https://www.grc-org.de/
Was tun im Notfall?
Viele Menschen haben die Angst, während einer Wiederbelebungsmaßnahme etwas falsch zu machen. Das Einzige, was man aber falsch machen kann, ist untätig zu sein!
Der Leitsatz zum Handeln lautet: Prüfen, Rufen, Drücken. Reagiert eine Person nicht auf Ansprache und weist keine normale Atmung auf, muss umgehend die 112 gewählt und mit der Herzdruckmassage begonnen werden. Diese darf bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nicht aufhören es sei denn, der Patient erlangt sein Bewusstsein wieder. Beistehende sollten den Ersthelfer unterstützen, denn nach etwa zwei bis vier Minuten kann der Ersthelfer bereits erschöpft sein.
Wählen Sie die 112, beachten Sie die zwei „W“: Wo und Warten auf Rückfragen! Legen Sie also nicht sofort nach dem Absetzen des Notrufs auf, damit die Disponenten der Leitstelle Erste Hilfe- und Verhaltenshinweise geben können!