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Dialyse
Zur Sicherstellung ihres Versorgungsauftrages verfügt die Abteilung über 16 konventionelle Dialyseplätze, sowie über Maschinen für die kontinuierlichen Nierenersatzverfahren auf der Intensivstation. Auch teilstationäre Dialysepatienten werden in der Medizinischen Klinik III behandelt. Die Dialyseabteilung bietet die notwendigen personellen, technischen und räumlichen Voraussetzungen, zu jeder Zeit alle gängigen Formen der Nierenersatzverfahren anzubieten.
Überblick über die Dialyse und Dialyseverfahren
Die normale Nierenfunktion garantiert das Gleichgewicht des Stoffwechsels: Abbauprodukte und überschüssige Flüssigkeit werden entfernt, Lebensnotwendiges wird im Körper zurückgehalten. Der Verlust der Nierenfunktion bedeutet hingegen einen tiefgreifenden Einschnitt in das normale Stoffwechselgleichgewicht. In dieser kritischen Situation kann nur noch eine Dialyse („Blutwäsche") helfen. Unbehandelt führt der komplette Verlust der Nierenfunktion unweigerlich zum Tod des Organismus.
Dialyse funktioniert generell auf der Basis von Diffusion und Osmose. Das Blut, das gereinigt werden muss, fließt an der sogenannten Dialyseflüssigkeit im Gegenstrom vorbei. Die beiden Flüssigkeiten sind durch eine Membran getrennt, die aufgrund ihrer Zusammensetzung einen Stoffaustausch ermöglicht. Liegen im Blut Giftstoffe in hoher Konzentration, dagegen im Dialysat praktisch gar nicht vor, so werden aufgrund von Diffusion und Osmose die Giftstoffe aus dem Blut in das Dialysat gezogen. Umgekehrt kann das Dialysat Stoffe enthalten, die wiederum nicht im Blut vorhanden sind. Dann erfolgt genauso über Diffusion und Osmose der Stoffaustausch in die andere Richtung erfolgen. In der Praxis kann so die Übersäuerung des Blutes während der Dialyse gut behandelt werden. Der Stoffaustausch erfolgt kontinuierlich und benötigt Zeit, so dass die Dialyse mehrere Stunden dauert.
Bei der Hämodialyse findet der Stoffaustausch über den Dialysator statt. Bei der Bauchfelldialyse, der sogenannten Peritonealdialyse ist das Bauchfell (Peritoneum) die „halbdurchlässige" Membran.
Einige kleine, aber wichtige Stoffe wie z. B. Vitamine werden ungewollt entfernt. Diese Stoffe müssen dann in Tablettenform ersetzt werden.
Mehrere Dialyseverfahren sind etabliert:
Verfahren, bei denen der Stoffaustausch über die Membran außerhalb des Körpers erfolgt (extrakorporal)
- Hämodialyse
- Hämofiltration
- Hämodiafiltration
Verfahren, bei denen eine körpereigene Membran – das Bauchfell (Peritoneum) – für den Stoffaustausch genutzt wird und die Entgiftung somit im Körper erfolgt (intrakorporal):
- Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse, PD)
- Manuelle Bauchfelldialyse
- CAPD (Continuously Ambulatory Peritoneal Dialysis) = Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse
- Mit Geräten durchgeführte Bauchfelldialyse
- CCPD (kontinuierliche zyklische PD)
- IPD (intermittierende PD)
- NIPD (nächtliche intermittierende PD)
- Die Ärzte der Abteilung versorgen im Notfall die Patienten mit einem Shaldon-Katheter vor Beginn der Dialysetherapie oder, meistens zur Überbrückung bis zur endgültigen Shuntanlage, mit einem permanenten Dialysekatheter.
- In enger Abstimmung mit der Medizinischen Klinik III werden von der Abteilung für Gefäßchirurgie im Hause Shuntoperationen durchgeführt (Ciminofistel, Verwendung von alloplastischem Material zur Shuntanlage bei problematischen Gefäßverhältnissen). Die Implantation von Tenckhoffkathtetern zur Vorbereitung auf die Bauchfelldialyse wird von chirurgischen Kliniken durchgeführt
- High-Flux Hämodialyse
- Hämofiltration
- Online Hämodiafiltration
- kontinuierliche veno- venöse Hämodialyse CVVHD
- kontinuierliche veno- venöse Hämodialyse CVVHDF
- SCUF (Slow Continuous Ultrafiltration)
- kontinuierliche, ambulante Peritonealdialyse CAPD
- kontinuierliche, zyklische Peritonealdialyse CCPD
Bestimmte Gefäßentzündungen (Vaskulitis), Systemerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen können eine Plasmatherapie notwendig machen. So können Eiweiße wie Antikörper aus dem Blut entfernt werden. Hierfür stehen zwei Verfahren zur Verfügung:
- Plasmaseparation
- Immunadsorption
Es werden, abhängig von den Bedürfnissen des Patienten verschiedene Formen der Antikoagulation während der Dialyse verwendet (z.B. Heparin, Citrat, niedermolekulare Heparine, Argatroban).
Die Abteilung ist zudem in der Lage, Patienten mit Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und C mit den extrakorporalen Behandlungsverfahren zu therapieren