Untersuchung der Schilddrüse einer Patientin
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Im Rahmen der endokrinen Chirurgie werden Eingriffe an der Schilddrüse, z.B. bei der sogenannten Schilddrüsenvergrößerung, (einschließlich bösartiger Schilddrüsentumoren), der Nebenschilddrüse, der Bauchspeicheldrüse und der Nebennieren bei uns im St. Vincenz-Krankenhaus in Paderborn durchgeführt. Zur Schonung des Stimmbandnervs wird  bei Operationen an Schilddrüse und Nebenschilddrüse das sogenannte Neuromonitoring eingesetzt.

Dieses Verfahren erlaubt nicht nur eine genaue Lokalisation und die Identifikation des Nervs, sondern bietet auch eine Möglichkeit zur Kontrolle der Funktion am Ende des Eingriffs. Im Rahmen der Nebenschilddrüsenchirurgie besteht in unserer Klinik die Möglichkeit zur Kältekonservierung (Kryokonservierung) des entnommenen Gewebes.

Endokrine Tumoren der Bauchspeicheldrüse lassen sich häufig unter Erhalt des Organs entfernen. Nur in wenigen Fällen ist die Teilentfernung der Bauchspeicheldrüse selbst notwendig.

Erkrankungen der Nebennieren operieren wir im St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn – wann immer möglich – minimal-invasiv, so dass große Hautschnitte überflüssig werden.


Ablauf der Schilddrüsen-Operation

Bei Ihnen soll eine Operation an der Schilddrüse durchgeführt werden. Mit diesem Informationsblatt wollen wir Sie über Ihren stationären Aufenthalt informieren. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.

Aufnahmetag
Für die Entscheidung zur Operation Ihrer Schilddrüsenerkrankung und für die Auswahl des richtigen Operationsverfahrens sind verschiedene Voruntersuchungen erforderlich, die bereits ambulant durchgeführt worden sind (Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse, Szintigraphie, HNO-Untersuchung). Am Aufnahmetag wird nach dem Aufnahmegespräch eine Blutentnahme durchgeführt, wobei die aktuellen Schilddrüsenwerte nochmals vor dem Eingriff bestimmt werden.

Eine ärztliche Untersuchung mit Erklärung des Operationsverfahrens (Aufklärungsgespräch) folgt. In Abhängigkeit von Alter und Risikofaktoren sind eventuell noch weitere Untersuchungen wie EKG und Röntgenaufnahme der Brustorgane erforderlich. Ein weiteres Gespräch mit dem Narkosearzt findet ebenfalls statt. Gegen Abend erhalten Sie eine Spritze zur Vorbeugung einer Thrombose. Essen ist bis 22 Uhr möglich, Trinken in Absprache mit dem Narkosearzt bis zwei Stunden vor dem Eingriff. Die Gabe eines Beruhigungsmittels zur Nacht besprechen Sie bitte mit dem Narkosearzt.

Operationstag
Die Schilddrüsenoperation wird in Vollnarkose durchgeführt. Während der Operation wird am Arm eine Infusion angelegt. Die Operationswunde wird mit einem sterilen Verband verbunden. Zum Ableiten des Wundsekretes liegen ein bis zwei Drainagen, die mit kleinen Au angbehältern verbunden sind. Meist werden Sie nach der Operation im Aufwachraum überwacht und dann auf Ihre Station verlegt. Nur in bestimmten Fällen ist die vorübergehende Beobachtung auf der Intensivstation notwendig. Nach der Operation erhalten Sie zur Kühlung und zur Schmerzlinderung ein Kühlelement, das vom Pflegepersonal, falls notwendig, gewechselt wird.
Eine angepasste Schmerztherapie nach der Operation ist selbstverständlich. Bei normalem Verlauf können Sie etwa sechs Stunden nach dem Eingriff wieder trinken. Am Nachmittag erfolgt eine Visite durch den Arzt, der Ihnen genaue Informationen über den Ablauf geben kann.

Die Tage nach der Operation
Am Tag nach der Operation wird eine Blutuntersuchung durchgeführt mit Bestimmung des roten Blutfarbstoffs und des Calciumwertes. Beim ersten Verbandswechsel werden die Drainagen, sofern es die Sekretmenge zulässt, entfernt. Sie können schon leichte Kost zu sich nehmen und sich völlig frei auf der Station bewegen. Am zweiten Tag sind eventuell nochmals Blutuntersuchungen notwendig. Am dritten Tag erfolgt eine Untersuchung der Stimmbandfunktion durch einen HNO-Arzt. Bei der Visite am dritten oder vierten Tag liegen eventuell schon die Ergebnisse der feingeweblichen Untersuchung durch den Pathologen vor und können mit Ihnen besprochen werden. Dann wird noch die weitere Medikation festgelegt. Vor der Entlassung erhalten Sie einen Brief für Ihren Hausarzt. Bitte fragen Sie, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.

Nachbehandlung
Meist ist nach der Schilddrüsenoperation eine lebenslange Medikamenteneinnahme erforderlich, die konsequent durchgeführt werden soll. Eine fehlende Einnahme über ein bis zwei Tage ist folgenlos, sollte aber eine Ausnahme bleiben.

Die Medikation ist aus zwei Gründen erforderlich:
1. Nach der Operation bestehen ein Hormonmangel und ggf. eine Schilddrüsenunterfunktion, die auszugleichen ist. Eine längerfristige Unterfunktion hat ungünstige Auswirkungen auf Ihre Gesundheit.
2. Nach der Schilddrüsenoperation kann es erneut zu einem Wachstum der Schilddrüse kommen. Dies kann durch die Medikamenteneinnahme verhindert oder verlangsamt werden.

Die Überwachung der Medikation ist in regelmäßigen Zeitabständen notwendig und kann von Ihrem Hausarzt oder einem Nuklearmediziner übernommen werden. Negative Begleiterscheinungen oder Folgen sind durch die Langzeiteinnahme des Medikamentes nicht zu befürchten, da es sich hierbei um einen körpereigenen Stoff handelt.