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Gut gewappnet für die Behandlung von Patienten mit Sepsis
Sepsis wird fälschlicherweise oft mit einer einfachen „Blutvergiftung“ gleichgesetzt. Sie entsteht häufig bei hochbetagten, geschwächten Menschen. Es handelt sich dabei um eine besonders heftige Reaktion des Organismus auf eine Infektion, zum Beispiel eine Lungenentzündung. Der Organismus greift körpereigenes Gewebe und Organe an, was unbehandelt zum Mehrfach-Organversagen führt.
In den Industrienationen stieg die Anzahl an Patienten mit septischen Krankheitsbildern in den letzten Jahren dramatisch an, jährliche Zuwachsraten von 8-13% wurden zuletzt beobachtet. Sepsis kostet inzwischen mehr Menschen das Leben als Darm- und Brustkrebs zusammen. Gründe für die zunehmende Bedeutung dieses Krankheitsbildes sind die alternde Bevölkerung, die vermehrte Durchführung von Hochrisiko-Eingriffen in allen Altersgruppen sowie die Entwicklung von resistenten oder besonders aggressiven Keimen.
„Wir sind gewappnet für die Behandlung von Patienten mit septischen Krankheitsbildern“, weiß Prof. Dr. Andreas Götte, Chefarzt der Medizinischen Klinik II. „Die Patienten sind bei uns in den besten Händen. Wir schöpfen alle derzeit gegebenen Möglichkeiten der Behandlung aus.“ Um eine Sepsis während eines Krankenhausaufenthalts frühestmöglich zu identifizieren, werden auf den Stationen des St. Vincenz-Krankenhauses bei gefährdeten Patienten Screenings durchgeführt. Diese können die Erkrankung frühzeitig aufdecken und durch Antibiotika-Infusionen heilen. Wenn diese Frühphase der Erkrankung bereits überschritten ist, ist eine Verlegung auf die Intensivstation notwendig, wo zum Beispiel eine künstliche Beatmung bei Lungenversagen durchgeführt werden kann.
Die moderne Medizin auf der Intensivstation des St. Vincenz-Krankenhauses in Paderborn stellt sich den Herausforderungen, die septische Krankheitsbilder mit sich bringen: „Unsere Intensivstation verfügt über alle notwendigen hochmodernen Geräte, die bei der Behandlung von schwerkranken Sepsis-Patienten erforderlich sind“, so Dr. Markus Patscheke, Oberarzt der Medizinischen Klinik II. Neben der künstlichen Beatmung sind oft auch Nierenersatzverfahren (Dialyse) und kreislaufunterstützende Maßnahmen wichtige Bestandteile der Behandlung von Patienten. Insbesondere eine leitliniengerechte und zielgerichtete Antibiotika-Therapie wird rund um die Uhr gewährleistet. Hierzu sind die Teamarbeit von Arzt, Pflege, Apotheke, Labor, Hygiene und Mikrobiologen sowie eine ständige Fort- und Weiterbildung des Fachpersonals von entscheidender Bedeutung.
Trotz aller Verbesserungen der modernen Intensivmedizin sind septische Krankheitsbilder nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen auf der Intensivstation. Doch auch positive Verläufe sind oft zu beobachten: „Es gibt durchaus Fälle, in denen es den Patienten nach der Organersatztherapie wieder richtig gut geht“, so Dr. Markus Patscheke.