Bereits die Schwangerschaft von Mama Juliane steckte voller Überraschungen. Die Eltern freuten sich zunächst über ein weiteres Geschwisterchen für ihren Sohn Emil. Umso überraschter waren sie, als bei einem Ultraschall zwei Fruchthöhlen entdeckt wurden. Einen Monat lang fieberten die Eltern Zwillingen entgegen − bis noch ein drittes Baby entdeckt wurde. „Unsere Jungs nun endlich in den Armen halten zu dürfen, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Wir sind beseelt von den Kleinen und sind Gott dankbar, dass alles so gut gelaufen ist“, berichtet Mama Juliane. „Die Jungs sind super fit und hatten einen sehr guten Start in ihr eigenes, kleines Leben. Sie kamen in der 35. Schwangerschaftswoche zur Welt“, berichtet Hebamme Andrea Gebertshan, die nun schon mehrere natürliche Drillingsgeburten begleitete. Die drei Brüder konnten es wohl kaum abwarten und waren innerhalb von 8 Minuten da.
Nur wenige Geburtshilfen trauen sich an natürliche Drillingsgeburten heran. Doch in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise ist sie fast schon Tradition. „Die erste spontane Drillingsgeburt war im Jahr 2015. Seitdem gab es bereits 15 Mal Drillinge, elf davon kamen auf natürlichem Weg“, so Christine Schmücker, leitende Oberärztin in der Geburtshilfe. Für eine spontane Drillingsgeburt muss alles passen: Die Herztöne und Lage der Drillinge im Mutterleib müssen stimmen und die Mutter muss einen starken Willen haben, natürlich zu entbinden. „Für uns alle sind natürliche Drillingsgeburten ein kleines Wunder. Es zeigt uns immer wieder, wie viel Kraft und Vertrauen Frauen in sich haben können. Wir merken bei solchen besonderen Geburten, dass unser gesamtes Team sich blind versteht.“ Das sei Gold wert, denn solche Geburten seien auch immer eine echte Herausforderung. Hinter den Türen des Kreißsaals stehen zur Sicherheit viele Kolleginnen und Kollegen bereit, um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein: Ein Anästhesie-Team, ein Operationsteam, Kinderärzte und speziell ausgebildete Pflegefachkräfte, die die Kinder im Notfall unverzüglich versorgen können. Doch das „Back-up-Team“ hatte auch dieses Mal keinen Einsatz. Für Familie Engelhardt wird es Anfang der Woche nach Hause gehen, nachdem die drei Jungs auf der Kinderstation noch etwas „aufgepäppelt“ wurden.
Bildunterzeile: vorn von links: Der große Bruder Emil mit seinen Eltern Edgar und Juliane Engelhardt mit Piet, Ivar und Boas, umrahmt vom Team der Frauen- und Kinderklinik: Andrea Gebertshan (Hebamme), Christine Schmücker (Leitende Oberärztin der Geburtshilfe), Viola Schulze (Leitende Oberärztin Kinderklinik), Vanessa Burges (Kinderkrankenschwester), Michaela Becker (Hebamme).