Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.
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Zertifiziertes Hernienzentrum im St. Vincenz-Krankenhaus

Erstes Hernienzentrum im Hochstift

Das St. Vincenz-Krankenhaus in Paderborn erhielt nun erstmalig die Auszeichnung als „zertifiziertes Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie“. Damit gehört es zu einem der 110 von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zertifizierten Zentren bundesweit. Die Klinik der Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie des St. Vincenz-Krankenhauses ist zentrale Anlaufstelle für Hernieneingriffe in der Region, z. B. bei Leisten-, Narben-, Nabel- oder Zwerchfellbrüchen aller Schwierigkeitsgrade.

Für PD Dr. Hubert Scheuerlein, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, ist das Gütesiegel ein ganz besonderes: „Die Zertifizierung ist ein Alleinstellungsmerkmal in Paderborn – die nächsten Zentren dieser Art gibt es erst wieder in Gütersloh, Dortmund oder Kassel. Sie bestätigen den hohen medizinischen Standard und den Einsatz modernster Medizintechnik.“ Während der Zertifizierung werde der gesamte Prozess von der Vorstellung des Patienten über die Operation, bis hin zur Nachsorge von externen Gutachtern regelmäßig überprüft. Hierbei konnte die Klinik insbesondere mit ihren erfahrenen Operateuren und deren umfangreichen Erfahrungswerten glänzen. Scheuerlein sieht die Zertifizierung zum Hernienzentrum als echte Teamleistung. „Ich bin stolz auf meine gesamte Mannschaft. Die Oberärzte Alexander Grünstein und Dr. Thomas Rissing und meine Assistentin Dagmar Robrecht haben besonders zur Erfüllung der hohen Anforderungen des Zertifizierungsprozesses beigetragen“, so Scheuerlein. Ausruhen auf dem Erfolg dieser Auszeichnung möchte sich das Team nicht: Es will sich auch in Zukunft der kritischen Prüfung der Behandlungsqualität stellen und sieht die regelmäßige Re-Zertifizierung als Ansporn für einen stetigen Fortschritt. 

„Nicht jede Hernie zieht zwangsläufig eine OP nach sich. Hernien müssen immer dann behandelt werden, wenn Beschwerden auftreten oder der Bruch an Größe zunimmt. Leisten- und Nabelhernien können gelegentlich auch ambulant operiert werden“, erklärt der Chefarzt. Scheuerlein und sein Team setzen dabei soweit möglich auf minimal-invasive Techniken und auf das Konzept der sogenannten „Fast Track Chirurgie“, der Chirurgie auf der „Überholspur“: Durch kleine Hautschnitte, einer schnellen Mobilisierung und zügigem Kostaufbau kehren Patienten nach nur kurzer Zeit wieder in ihren Alltag zurück.

Hintergrundinfos Hernien:

Bei einer Hernie – oder auch Bruch genannt – handelt es sich um eine Lücke des Bindegewebes, wodurch bestimmte Organe und das Bauchfell nach außen treten. Diese erkennt man meist an einer sichtbaren Wölbung in dem betroffenen Bereich. Die häufigste Form der Hernie ist der Leistenbruch. 80 bis 90 Prozent der Leistenbruch-Patienten sind Männer. Bei Frauen liegt demgegenüber relativ häufig eine sogenannte Schenkelhernie, eine spezielle Form des Leistenbruchs, vor. Aufgrund der Einklemmungsgefahr sollte hier grundsätzlich operiert werden. Jeder Patient mit einem Bruch sollte sich bei einem Chirurgen vorstellen, um eine Einschätzung darüber zu erhalten, ob zeitnah eine OP erfolgen muss. In vielen Fällen ist auch das „Watch and Wait-Konzept“ („Abwarten und Tee trinken“) möglich: Diese Entscheidung trifft der Patient jedoch gemeinsam mit seinem Chirurgen.

Bildunterzeile von links:

Dr. Thomas Rissing (Oberarzt), Dagmar Robrecht (Chefarztsekretärin), PD Dr. Hubert Scheuerlein (Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie), Alexander Grünstein (Leitender Oberarzt) und Anna Kondopulo (Physician Assistent). Foto: St. Vincenz-Kliniken/Böddeker