Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.
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Was tun bei Verbrennungen und Verbrühungen?

Erste Hilfe für den Ernstfall

Die besinnliche Weihnachtszeit ist ein Highlight des Jahres für alle Kinder. Warmes Kerzenlicht, das Kaminfeuer lodert, das Plätzchenbacken steht an. Was Kinder magisch anzieht, ist jedoch auch oft mit Gefahren verbunden: Verbrennungen und Verbrühungen können Kinder ein Leben lang beeinflussen. Dr. André Wilken, Oberarzt in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in der Kinderklinik St. Louise, gibt Verhaltenstipps zur Unfallverhütung sowie hilfreiche Tipps für den Ernstfall. 

„Pro Jahr behandeln wir bis zu 50 Kinder mit Verbrennungen und Verbrühungen. Eine Vielzahl davon in der Weihnachtszeit. Es reicht ein Augenblick der Unachtsamkeit und schon kann es vor allem für Kleinkinder kritisch werden“, weiß Dr. med. André Wilken. „Daher dürfen Kleinkinder niemals mit einem offenen Feuer in einem Raum allein gelassen werden. Eltern sollten ihnen unbedingt spielerisch verschiedene Gefahrenquellen aufzeigen und den richtigen Umgang trainieren. Mit Verboten kommt man meistens nichts weiter.“ Eine Tasse heißer Tee oder Brei reiche für eine schwere Verbrühung aus. Die Behandlung einer solchen Verletzung kann sich über mehrere Wochen hinziehen. „Viele Eltern beginnen zwar richtig mit der sofortigen Kühlung, aber auch hier kann man einiges falsch machen.“ Anstatt die betroffenen Stellen mit Eis zu kühlen, sollte die Stelle sofort mit fließendem Wasser von 20 Grad Celsius gekühlt werden, im weiteren Verlauf helfen dann feuchte Tücher. Vorher oder während des Kühlens sollte die Kleidung der betroffenen Körperstelle entfernt werden. Eingebrannte Kleidung darf niemals mit Gewalt abgelöst werden. Bei größeren Verbrennungen sollten die Körperstellen in saubere Leinentücher oder in Rettungsfolie gewickelt werden. Die goldene Seite der Folie zeigt zur Haut. So wird eine rapide Abkühlung der Körpertemperatur verhindert. „Ich rate außerdem dringend von Brandsalben oder ‚Hausmitteln‘ wie Zahnpasta oder Mehl ab. Sie verhindern den Sauerstoffzutritt der geschädigten Haut und verursachen ein unangenehmes Nachbrennen.“ 

Weitere Tipps, um das Unfallrisiko zu senken:

  • Bei Kleinkindern auf Tischdecken im Haus verzichten
  • Solange das Kind auf dem Arm getragen wird, selber nichts Heißes essen oder trinken
  • Herunterhängende Kabel befestigen, Elektrogeräte nach Nutzung immer ausschalten und außer Reichweite der Kinder verstauen
  • Feuerzeuge und Streichhölzer wegschließen
  • Beim Kochen die hinteren Herdplatten nutzen und die Griffe der Töpfe nach hinten drehen
  • Schutzgitter am Kamin anbringen

Wichtig: Fahren Sie bei kleinen Verbrennungen und Verbrühungen zum Kinderarzt oder in die Notfallambulanz. Bei großflächigen Verletzungen wählen Sie umgehend die 112.

Bildnachweis: MNStudio−stock.adobe.com