„Viele Kinder klagen über ‚Herzschmerzen‘, die allerdings meist nicht durch das Herz ausgelöst werden. Gut nachvollziehbar, dass Eltern und Kind dann erstmal sehr beunruhigt sind. Herznebengeräusche oder Rhythmusstörungen können auch bei Kindern auftreten, sind meist aber völlig harmlos“, erklärt Richter. Erfreulicherweise können er und sein Team durch eine ambulante Untersuchung, beispielsweise durch eine Echokardiographie oder ein Langzeit-EKG schnell Klarheit schaffen.
Das Angebot der Ambulanz wurde von Beginn an sehr gut angenommen: Rund 800 Kinder und Jugendliche untersucht das Team der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in der Kinderherzambulanz jährlich. „Erkrankungen des kindlichen Herzens unterscheiden sich sehr deutlich von denen der Erwachsenen. Herzinfarkte oder Herzklappenerkrankungen kommen zwar auch im Kindesalter vor, sind jedoch eine Seltenheit. Den größten Anteil der kindlichen Herzerkrankungen machen die an-geborenen Herzfehler aus. Etwa 8 von 1000 Kindern werden mit einem Herzfehler geboren. Herzrhythmusstörungen kommen bei Kindern eher selten vor und benötigen in den meisten Fällen keine weitere Behandlung. „Für einige Formen gibt es sehr gut wirksame Medikamente. Im äußersten Fall kann aber auch eine Ablation oder ein Herzschrittmacher notwendig sein. Moderne Operationstechniken und Narkoseverfahren ermöglichen es heute selbst Frühgeborenen und Säuglinge mit komplexen Herzfehlern sicher zu versorgen.“