Derzeit steht Deutschland vor einer grundlegenden Neuausrichtung der Krankenhauslandschaft. Hierzu soll noch in diesem Sommer ein entsprechendes Eckpunktepapier durch das Bundesministerium der Gesundheit vorgelegt werden. In diesem Zusammenhang war der bisherige Hauptgeschäftsführer Dr. Düllings zugleich in seiner Eigenschaft als Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. in hohem Maße gefordert.
Da eine längerfristige Ausweitung seines bereits seit rund 20 Jahren andauernden Engagements in Paderborn altersbedingt ohnehin nicht mehr in Betracht gekommen wäre, kann er sich in Zukunft auf die anstehenden intensiven Gespräche mit Politik und Kostenträgern konzentrieren, während in Paderborn der Weg für eine personelle Neuausrichtung frei wird.
„Die schwierigen letzten Jahre haben erheblich an Substanz gekostet und machen einen weitreichenden Sanierungskurs unausweichlich“, erläutert Martin Blasig als Aufsichtsratsvorsitzender. Gegenwärtig wird bereits durch eine externe Unternehmensberatung ein umfangreiches Sanierungskonzept erarbeitet. Dessen Vorbereitung und Umsetzung wird alle vorhandenen Ressourcen in einem hohen zeitlichen Umfang binden, um den langfristigen und stabilen Bestand unserer Häuser in Paderborn und Umgebung zu sichern. „Dabei bleibt es unsere besondere Verpflichtung, als Gesundheitseinrichtung in der Trägerschaft der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul zu Paderborn unsere Patienten nicht nur medizinisch, sondern auch seelsorgerisch bestmöglich zu versorgen“, so Blasig.
„Wir als neu berufener Aufsichtsrat werden uns gemeinsam mit der Trägerin aktiv in die Gestaltung dieses Prozesses einbringen“, verspricht der Vorsitzende des Aufsichtsrates. Die verbleibende Geschäftsführung um Schwester Bernadette M. Putz und Jürgen Thau soll kurzfristig noch verstärkt werden, um die vielfältigen Herausforderungen der kommenden Monate zu meistern.
Über die St. Vincenz-Krankenhaus GmbH und die Barmherzigen Schwestern:
Die im Jahr 1841 gegründeten Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul zu Paderborn bieten seit über 180 Jahren stationäre Krankenhausbetreuung in Paderborn und Umgebung an. Zunächst im Landeshospital, seit 1901 im St. Vincenz-Krankenhaus am Busdorf und seit 1907 als Betreiberin der drittältesten staatlich anerkannten Schule für Krankenpflege in Deutschland. Zudem übernahm die Genossenschaft im Jahr 1983 auch die Trägerschaft der vormaligen Landesfrauenklinik, der heutigen Frauen- und Kinderklinik St. Louise und seit 2002 sukzessive auch des St. Josefs-Krankenhauses in Salzkotten. Aktuell verfügen die St. Vincenz-Kliniken über insgesamt 790 Planbetten, betreuen über 40.000 Patientinnen und Patienten im Jahr und unterhalten 18 Fachabteilungen in nahezu allen wesentlichen Segmenten des Krankenhauswesens. In der „St. Louise“ erblicken pro Jahr mehrere tausend Kinder das Licht der Welt. Das Haus zählt damit zu den geburtenstärksten Häusern in NRW und im Bund. Die Unternehmensphilosophie der Kliniken richtet sich insbesondere am Charisma und Wirken des hl. Vincenz von Paul aus. Dieser war der größte Sozialreformer des 17. Jahrhunderts und gilt als der Erfinder der modernen Charitas, die im Wesentlichen der barmherzigen Nächstenliebe mit Nachhaltigkeit und dem Prinzip der Subsidiarität verbunden ist.