Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.
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St. Vincenz-Krankenhaus etabliert Medizinische Klinik für Nephrologie und Dialyse

Priv.-Doz. Dr. Alexander Weidemann als neuer Chefarzt begrüßt

Das St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn ist seit dem 1. Februar um eine weitere eigenständige Klinik reicher: die Medizinische Klinik III, Klinik für Nephrologie und Dialyse, wird von nun an von PD Dr. Alexander Weidemann geführt. Zuvor stand die Sektion Nephrologie unter der Leitung von Dr. Martin Vischedyk, der sich nach 36 Jahren im Dienste des „St. Vincenz“ demnächst in den wohl verdienten Ruhestand verabschiedet.

PD Dr. Alexander Weidemann ist neuer Chefarzt der Medizinischen Klinik III.

„Mit der Medizinischen Klinik III möchten wir eine überregional sichtbare Klinik für Nierenerkrankungen und Nierenersatztherapie etablieren. Während in anderen Krankenhäusern die nephrologischen Kliniken schwinden, bauen wir sie noch weiter aus. Wir freuen uns, dass wir mit dem Neuzugang von Dr. Weidemann nahtlos einen top-qualifizierten Mediziner für diese Aufgabe gewinnen konnten“, so Dr. Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH. PD Dr. Alexander Weidemann ist Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie. Als langjähriger leitender Oberarzt der Nephrologie und Leiter des Transplantationszentrums der Kliniken der Stadt Köln bringt er einen großen Erfahrungsschatz mit nach Paderborn. „Vom ganzen Team wurde ich in den letzten Tagen sehr herzlich aufgenommen. Dr. Vischedyk hat die Nephrologie in Paderborn über viele Jahre maßgeblich geprägt. Daran möchte ich anknüpfen. Neben der Weiterentwicklung der Klinik ist es für mich von zentraler Bedeutung, die Zusammenarbeit mit dem PHV-Dialysezentrum Paderborn verantwortungsvoll weiterzuführen. So bleiben die Wege kurz und die professionelle Behandlung der Patienten erfolgt so im ambulanten und stationären Bereich praktisch aus einer Hand“, so der neue Chefarzt. 

Das Team der Nephrologie behandelt Patienten, die an einer chronisch oder akut auftretenden Nierenerkrankung leiden, speziell auch auf der Intensivstation. Sie sind darüber hinaus spezialisiert auf seltene Systemerkrankungen wie Lupus oder Gefäßentzündungen (Vaskulitis). In der Klinik werden alle Formen der Nierenersatz- und Plasmatherapie sowie Immunadsorptionen durchgeführt. Viele Betroffene sind während ihres Krankenhausaufenthaltes auf eine Dialysetherapie – die „Blutwäsche“ – zur Entgiftung angewiesen. Auch ambulante Patienten mit zusätzlichen schweren Begleiterkrankungen und Komplikationen werden in der modernen Dialyseabteilung sicher versorgt, die erst 2018 komplett erneuert wurde. Etwa 6.000 Nierenersatzverfahren und Plasmatherapien führt das Team pro Jahr durch. „Unsere Patienten leiden häufig an vielen zusätzlichen Erkrankungen. Als Querschnittsfach der Inneren Medizin arbeiten wir ganz eng mit vielen anderen Fachbereichen des Krankenhauses zusammen. Schnelle Diagnosen sind essentiell, um eine rasch fortschreitende Krankheit zu verhindern. Dabei helfen uns zum einen modernste Labordiagnostiken, zum anderen führen wir pro Jahr mehr als 80 Probenentnahmen von erkrankten Nieren durch, die von Spezialisten der Universitätsklinik ausgewertet werden. Trotz des breiten Spektrums an Diagnostik und Therapie steht die Patienteninformation und der Patientenwille bei der Planung der Therapie immer an erster Stelle.“ 

Weidemanns Expertise liegt zudem in der Nierentransplantation. Transplantationen werden im St. Vincenz-Krankenhaus zwar nicht durchgeführt, Dr. Weidemann möchte jedoch die Zusammenarbeit mit den Transplantationszentren stärken − in der Vorbereitung für eine Transplantation und vor allem in der Nachsorge. Die Wege für die Patienten sind damit in Zukunft deutlich kürzer: Die nächst gelegenen Zentren sind in Münster, Bochum und Hann. Münden. „Ich bin gespannt darauf, die Klinik für Nephrologie in der Region weiter zu stärken und neue Behandlungsschwerpunkte zu setzen“, freut sich der neue Chefarzt auf die vor ihm liegende Aufgabe. Dr. Weidemann ist verheiratet und zweifacher Vater. In Kürze möchte seine Familie ebenfalls nach Paderborn ziehen. Nach seinem Feierabend fährt er gern Rennrad und interessiert sich für Opern und Literatur.

 

Hintergrundinformation

In Deutschland sind etwa 95.000 Menschen dauerhaft auf eine Dialysetherapie angewiesen. Neben Nierenerkrankungen im engeren Sinne (z.B. Zystennieren) führen häufig Erkrankungen wie unbehandelter Bluthochdruck oder unzureichend eingestellter Diabetes zum chronischen Nierenversagen. Auf der Nierentransplantationsliste sind deutschlandweit ca. 11.000 Dialysepatienten, davon sind ca. 7.000 aktiv gemeldet. Aktuell werden pro Jahr mehr als 2.000 Nierentransplantationen durchgeführt, davon ca. 25% als Nierenlebendspende. Der Organmangel in Deutschland führt zu langer Wartezeit, die von vielen Begleiterkrankungen verkompliziert wird.

 

Bildunterzeile:

Begrüßung des „Neuzuganges“ von links: Dr. Martin Vischedyk (Ärztlicher Leiter der Nephrologie/Dialyse), PD Dr. Alexander Weidemann (neuer Chefarzt der Medizinischen Klinik III), Sr. Bernadette M. Putz (Geschäftsführerin) sowie hinten Marion Schwerthelm (Pflegedirektorin), Dr. Martin Baur (Ärztlicher Direktor) und Dr. Josef Düllings (Hauptgeschäftsführer). Foto: St. Vincenz-Krankenhaus/Hoppe