Schon das dritte Jahr in Folge kamen mehr als 3.000 Kinder in unserer Klinik zur Welt. Wir belegen damit Platz 11 in der deutschen Geburtenliste. Vor uns liegen lediglich Kliniken in Metropolen wie München, Berlin, Frankfurt oder Hamburg. Darauf können wir mehr als stolz sein. Innerhalb eines Jahres 300 Geburten mehr zu begleiten als in den Vorjahren, ist nur durch ein ausgezeichnetes Teamwork möglich“, berichtet Prof. Dr. Michael Patrick Lux, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, und ist stolz auf sein Team. Dabei war der August der geburtenstärkste Monat: 255 Kinder erblickten in der St. Louise das Licht der Welt, 99 im St. Josefs-Krankenhaus. Mit diesen Rekordzahlen liegt die Geburtshilfe weit vor dem Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld, dem Klinikum Lippe in Detmold oder dem Klinikum in Herford – den nächst größeren Abteilungen in OWL – sowie dem Ev. Krankenhaus in Lippstadt. Die werdenden Eltern nehmen teilweise lange Anfahrtswege in Kauf und kommen beispielsweise aus dem Hochsauerlandkreis und Nordhessen für die Geburt ihres Kindes in den Kreis Paderborn.
Natürliche Entbindung als höchste Maxime
„Einer der Gründe ist sicherlich, dass wir sehr viel Wert auf eine natürliche Geburt legen – auch bei schwierigeren Rahmenbedingungen“, betont Christine Schmücker, leitende Oberärztin der Geburtshilfe. So sei in Paderborn weder eine Beckenendlage noch eine Mehrlingsgeburt von vorne-herein ein Grund für einen Kaiserschnitt – nicht einmal eine Drillingsschwangerschaft. „In anderen Kliniken gibt es in solchen Fällen sofort einen Kaiserschnitt“, weiß Schmücker. Dem Team liegt es sehr am Herzen, allen Frauen eine natürliche und selbstbestimmte Geburt zu ermöglichen. Die niedrige Kaiserschnittrate von nur 24 Prozent ist dafür eine tolle Bestätigung. „Insgesamt hatten wir 80 Kinder, die trotz Beckenendlage − auch Steißlage genannt – auf natürlichem Wege zur Welt kamen. Außerdem gab es 108 Zwillingsgeburten bei uns, von denen die Hälfte der Mütter ihre Zwillinge ohne Kaiserschnitt auf die Welt brachte. Selbst eine Mutter von Drillingen entband ihre Töchter ohne Kaiserschnitt. Das ist deutschlandweit eine absolute Seltenheit. Und egal ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt – wir legen großen Wert auf eine sanfte Geburt und eine individuelle Betreuung“, so Schmücker.
Überdurchschnittlich viele Wassergeburten
Das Team am Standort im St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten glänzt ebenfalls mit einem neuen Rekord: Insgesamt 255 Kinder - 27 Prozent der Neugeborenen - kamen hier in der Geburtswanne zur Welt. Damit nimmt die Klinik eine bundesweite Vorreiterrolle ein, denn durchschnittlich werden lediglich 2 Prozent der Babys im Wasser geboren. Auch den guten Hebammenschlüssel im Kreißsaal, die familiäre Atmosphäre und die intensiven Hilfestellungen auf der Wochenbettstation wissen die werdenden Eltern hier sehr zu schätzen, wie Zufriedenheitsbefragungen regelmäßig belegen.
Doch hinter dem Team liegt nicht nur ein geburtenreiches Jahr, sondern auch ein sehr herausforderndes. Denn die veränderten Rahmenbedingungen durch das Corona-Virus machen auch vor der Geburtshilfe nicht halt: „Strenge Hygienevorschriften, Besucherstopps und verständlicherweise verunsicherte Eltern erforderten ein immenses Engagement und Einfühlungsvermögen des gesamten Teams. Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir trotz dieser außergewöhnlichen Umstände so viel Lob und positives Feedback von den Eltern bekommen haben“, fasst Prof. Lux zusammen. Nun sei man gespannt, wie sich die Geburtenzahl Anfang 2021 durch die erwarteten „Corona-Babys“ entwickeln würde, schmunzelt Schmücker.
Die St. Vincenz-Geburtshilfe in Zahlen (zum Vergrößern klicken):
Bildunterzeile:
von links: Elisabeth Hennig-Thöne (Teamleiterin Gynäkologie, St. Louise), Irene Meißner (Teamleitung Kreißsaal, St. Louise), Christine Schmücker (Leitende Oberärztin der Geburtshilfe), Prof. Dr. Michael Patrick Lux (Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe), Karina Brüggemeier (Kreissaalsprecherin, St. Josefs) und Sandra Debruyne (Teamleiterin Gynäkologie/Geburtshilfe, St. Josefs). Foto: St. Vincenz-Krankenhaus/Böddeker