Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.
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Paderborner Studie mit weltweiter Wirkung

Brustkrebs: St. Vincenz-Kliniken überprüfen neues Hightech-Gerät zur Analyse von Gewebeproben während der Operation

Gute Nachrichten für Brustkrebs-Patientinnen: Eine Studie in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der St. Vincenz-Kliniken zeigt, dass der Einsatz eines neuartigen Hightech-Scanners das Risiko von Folgeoperationen erheblich senkt. Die erfolgreiche Paderborner Analyse ist jetzt auf dem weltgrößten Brustkrebs-Kongress in den USA (SABCS) präsentiert worden. „Mit Hilfe des Geräts können wir Gewebeproben noch präziser analysieren und erkennen, ob wir den Krebs vollständig entfernt haben“, erklärt Prof. Dr. Michael Patrick Lux, Chefarzt und Leiter der Studie.  

Erfolgreicher Praxistest: Darüber freuen sich Prof. Dr. Michael Patrick Lux, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der St. Vincenz-Kliniken, und Funktionsoberärztin Dr. Mariana-Felicia Sandor. Foto: St. Vincenz-Kliniken

Bei einer Brustkrebs-Operation wird befallenes Gewebe entfernt. „Dabei kommt es natürlich darauf an, die entsprechenden befallenen Bereiche vollständig herauszunehmen. Zugleich soll für die Kosmetik möglichst viel intaktes Gewebe erhalten bleiben“, verdeutlicht Michael Patrick Lux die Herausforderung für die operierenden Ärztinnen und Ärzte.

Sobald das Gewebe entfernt worden ist, wird es unter die Lupe genommen – um herauszufinden, ob wirklich nichts übriggeblieben ist. „Mit dem neuen Scanner, den wir in der Praxis getestet haben, bekommen wir ein deutlich detaillierteres Bild als mit den bisherigen Geräten. Somit können wir noch gründlicher und präziser arbeiten“, erklärt Funktionsoberärztin Dr. Mariana-Felicia Sandor. Der Scanner generiert pathologische Bilder der Wundränder in einer Minute und die Operateurin oder der Operateur können es direkt am OP-Tisch betrachten. 

Zwei Drittel weniger Folgeoperationen

Was den Ärztinnen und Ärzten die Arbeit erleichtert, bringt den Patientinnen große Vorteile. „Die technische Innovation ermöglichte es uns während der Studie, die Zahl der Folgeoperationen um zwei Drittel zu senken“, freut sich der Chefarzt. Das bedeute mehr medizinische Sicherheit und weniger kosmetische Beeinträchtigungen für die Betroffenen.

Das belgische Unternehmen Saman Tree Medical hatte den so genannten Histolog-Scanner in der Schweiz entwickelt und die St. Vincenz-Kliniken beauftragt, ihn als einziges Studienzentrum weltweit in der Praxis zu testen. Das positive Ergebnis wurde auch auf dem ABCS-Symposium in San Antonio, Texas, aufmerksam registriert. Schließlich könnte die Technik nach dem erfolgreichen klinischen Test in Paderborn künftig weltweit genutzt werden. Zudem freut sich das Team über wissenschaftliche Preise für diese Studie auf den Kongressen der Deutschen Gesellschaft für Senologie e.V. und der Arbeitsgemeinschaft wiederherstellender Operationen in der Gynäkologie e.V. 

„Der Einsatz des Histolog-Scanners wäre auf jeden Fall sinnvoll und würde Brustkrebs-Patientinnen überall auf der Welt enorme Vorteile bringen“, bilanziert Michael Patrick Lux. Es verbessert Sicherheit und Kosmetik und hat durch die Vermeidung von Folgeoperationen auch ökonomische Vorteile für das Gesundheitswesen. Eine Hürde bleibt allerdings: Die Finanzierung der Hightech-Geräte muss noch geklärt werden.