Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.
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Impfen statt Klatschen

Große Enttäuschung in den Krankenhäusern: Corona-Impfstoff derzeit nicht lieferbar

Große Enttäuschung in den Krankenhäusern: Kaum gestartet, muss die Impfung der Ärzte und Pflegenden gegen das Corona-Virus in den internen Impfzentren schon wieder gestoppt werden. „Die bereits für den 20. und 21.01. bestellten Impfstoffe für Krankenhäuser können nicht mehr ausgeliefert werden. Zudem können ab sofort keine Bestellungen für Erstimpfungen in Krankenhäusern und Pflegeheimen veranlasst werden“, heißt es in einem Schreiben des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Nachricht über den Stillstand der Impfkampagne erreichte die Verantwortlichen kurzfristig. „Am Dienstagabend haben wir erfahren, dass ab Mittwoch kein Impfstoff mehr zur Verfügung steht“, berichten die Verantwortlichen in den Krankenhäusern. 

„Am Montag sind wir voller Optimismus mit den Impfungen gestartet, die Impfbereitschaft ist hoch. Im St. Vincenz-Krankenhaus konnten wir an den ersten beiden Tagen 290 Kolleginnen und Kollegen gegen das Corona-Virus impfen. Nach nur zwei Tagen müssen wir nun eine Zwangspause einlegen, obwohl wir gerade einmal ein Drittel der Mitarbeiter aus den Risikobereichen impfen konnten. Weitere Verzögerungen verunsichern und entmutigen uns alle“, sind Dr. Martin Baur (Ärztlicher Direktor) und Marion Schwerthelm (Pflegedirektorin, beide St. Vincenz-Krankenhaus GmbH) enttäuscht. Im MZG Bad Lippspringe seien bislang 180 Mitarbeiter geimpft worden. Dies sei angesichts der in den Nachbarkreisen bereits aufgetretenen Virusmutationen, durch die die Ansteckungsgefahr um ein Vielfaches steigt, und aufgrund des Risikos steigender Infektionsraten beim Personal in den Krankenhäusern sehr besorgniserregend.

Der organisatorische Aufwand in den Krankenhäusern, um eine reibungslose Impfung in hoher Taktzahl zu gewährleisten, sei hoch gewesen. „Alles umsonst“, ist Siegfried Rörig, Kaufmännischer Direktor des Brüderkrankenhaus St. Josef, frustriert. „Das Zusammenstellen von krankenhauseige-nen Impfteams, die Ausrichtung der Dienstpläne auf den Stationen, damit die Kollegen sowohl den ersten als auch den zweiten Impftermin wahrnehmen können, und vieles mehr. All dies können wir nun im Februar komplett neu planen.“

„Wie kann es sein, dass es in den Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bayern funktioniert und bei uns in NRW nicht?“, fragt sich Dr. Josef Düllings, Hauptgeschäftsführer der St. Vincenz-Krankenhaus GmbH und Vorsitzender im Verband der Krankenhaus Direktoren Deutschlands e.V. „Unsere Mitarbeiter haben es verdient, zeitnah geimpft zu werden!“ betont auch Achim Schäfer vom MZG in Bad Lippspringe. Die Wertschätzung der Entscheider in den NRW-Ministerien gegenüber den Krankenhausmitarbeitern sei deutlich zu gering. „Impfen statt Klatschen“ sei das Gebot der Stunde!

Einziger Trost: Die für einen größtmöglichen Impfschutz erforderliche Zweitimpfung der bislang geimpften Personen soll trotz der Lieferengpässe wie geplant stattfinden können. Wann es mit den Corona-Erstimpfungen weitergehen kann, wissen die Verantwortlichen in den Krankenhäusern nicht mit Sicherheit. Die Rede sei vom 1. Februar. 

Bildunterzeile: Eigentlich sollten in den Impfzentren der Krankenhäuser heute auf Hochtouren Krankenhaus-Mitarbeiter aus den Risikobereichen geimpft werden. Stattdessen leere Räumlichkeiten und ein „arbeitsloses“ Impf-Team. Hier Betriebsärztin Dr. med. Vanda Amedick auf der verwaisten „Impf-Station“ der Karl-Hansen-Klinik.