„Wir haben in den letzten Jahren drei dieser Gebetbücher gefüllt. In jeder Woche gibt es gleich mehrere neue Einträge und hinter jedem steckt eine ganz emotionale Geschichte“, erzählt Sr. M. Juliane Möser. Sie ist bereits seit über 40 Jahren in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise tätig. Gemeinsam mit Schwester M. Daniele Voß übernehmen die Vincentinerinnen die Seelsorge-Arbeit. Sie planen die Neugeborenen-Segnungen, tägliche Messen und sind für Eltern und Patienten da, um in Krisensituationen Trost und Zuversicht zu schenken. Die persönlichen Schicksale, die zwischen den Zeilen der Einträge stecken, kennen die beiden Ordensschwestern daher oft sehr genau. „Wir beten für die Sorgen und Nöte der Eltern, der Geschwisterkinder oder von Krebs-Patientinnen und -Patienten. Wir zünden Kerzen an und beten ganz besonders für die Familien, um ihnen in den schwierigsten Zeiten beiseite zu stehen. Unsere Kapelle ist rund um die Uhr geöffnet. Doch nicht nur hier schenkt uns Gott Raum für unsere Bitten und Hoffnungen.“
Im Krankenhaus liegen Freude und Leid nah beieinander. Das spiegeln auch die Einträge wider: „Ich danke dir von Herzen, dass du mir meinen Sohn gegeben hast und für die Kraft, stark für ihn zu sein. Ich danke dir für diesen kleinen Kämpfer“, schreibt eine Mutter. „Mama hat den Krebs nun zweimal besiegt. Danke, dass du uns behütest“, so der Eintrag einer Tochter.“ Auch finden sich dankbare Gebete für die Ärzte und Pflegenden der Patienten oder Einträge der Ehrenamtlichen, die sich auf den Kinderstationen um die kleinen Patienten kümmern, in den Büchern wieder. Auch sie nutzen das Gebetbuch, um ihren Schützlingen Gottes Segen für ihren weiteren Lebensweg mitzugeben.
Bildunterzeile: v.l. Sr. M. Juliane Möser und Sr. M. Daniele Voß