Tore für einen guten Zweck: Das ist auf den Punkt gebracht die Idee, die Ismael Abdi und einige Kolleginnen in der St. Louise hatten. „Viele Dinge, die selbstverständlich sein sollten, können wir nur über Spenden finanzieren“, berichtet der 26-Jährige. Generell sei die Kinder- und Jugendmedizin in unserem Gesundheitssystem nicht ausreichend finanziert: „Der hohe Standard, den wir für normal halten, ist in der Kinderheilkunde leider nicht normal.“ Dabei sind es in seinen Augen gerade die kleinen Menschen, die möglichst optimale Bedingungen und neben der medizinischen und pflegerischen Versorgung vor allem viel Zuwendung brauchen. Und eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen können, mit kindgerechten Möbelstücken und etwas Spielzeug.
„Wollen über Kinderintensivmedizin aufklären“
Darum hofft das tatkräftige Planungs- und Vorbereitungsteam der Kinderklinik auf ein großes Publikum, wenn die Handballteams des Drittligisten TSG A-H Bielefeld und des niederländischen Meisters Green Park Aalsmeer am 23. August ihre sportlichen Kräfte messen. Der Erlös kommt der Frühgeborenen-Intensivstation in der St. Louise zugute. Die Organisatoren möchten aber noch etwas erreichen: „Wir wollen über die Kinderintensivmedizin aufklären und auf die ressourcenbedingten Probleme aufmerksam machen.“
Der Kinderkrankenpfleger pfeift die Benefiz-Partie in der Maspernhalle selbst – Ehrensache. Immerhin ist er selbst begeisterter Handballer, wenn auch nicht mehr als Spieler. Denn seine Handballkarriere hat 2016 eine Wendung genommen. „Wir hatten im Verein einen Mangel an Schiedsrichtern. Deswegen habe ich ausgeholfen und mich schnell entschieden, Schiedsrichter zu werden“, berichtet Ismael Abdi. Inzwischen pfeift er sogar Vorbereitungsspiele bis in die Bundesliga und regelmäßig Meisterschaftspartien bis in die Regionalliga, auch der TSG vor deren Aufstieg in die dritte Liga. „Wir kennen uns in- und auswendig“, schmunzelt er und lobt die Bielefelder: „Die haben in dieser Saison ein sehr starkes Team.“
Emotionaler Moment beim Einlaufen
Lampenfieber wird Ismael Abdi also nicht haben, wenn er die Partie in der Maspernhalle anpfeift. Aber ein besonderer Moment ist es auf jeden Fall für ihn. Ganz besonders, wenn die Teams auf das Spielfeld kommen. Die Niederländer werden von Einlaufkindern begleitet, deren Eltern in der Klinik arbeiten. Das TSG-Team begleiten Kinder, die als Frühgeborene teils viele Wochen in der St. Louise versorgt wurden. „Es gibt nichts Schöneres, als Kinder aufzuwachsen sehen, die einen schwierigen Start hatten und denen wir womöglich das Leben gerettet haben“, erzählt Ismael Abdi - der sich ebenso wie seine Kolleginnen und Kollegen auch deswegen riesig auf den Handball-Abend freut, weil das Klinik-Team dann die ehemaligen Frühchen wiedersieht, die mittlerweile längst in die Kita oder zur Schule gehen.
Tickets für das Handball-Ereignis am 23. August gibt es online:
https://eventfrog.de/vincenz
Restkarten werden an der Abendkasse verkauft, Anpfiff ist am Freitag, 23. August, um 19 Uhr.
Wer noch mehr tun möchte, um die Kinderklinik zu unterstützen, kann freiwillig einen höheren Eintrittspreis bezahlen oder Torpate werden und für jeden Treffer einen kleinen Obulus zahlen.
Infos zur Torpatenschaft gibt es hier.