Deutschlandweit gibt es bislang nur wenige Kliniken die dieses Gütesiegel besitzen – in OWL ist die Paderborner Klinik die einzige neben dem HDZ in Bad Oeynhausen.
Pro Jahr behandelt das Pflege-und Ärzteteam rund um Chefarzt Prof. Dr. Andreas Götte rund 1000 Patienten mit Vorhofflimmern. Diese müssen sehr genau und kritisch beobachtet werden, um Komplikationen dauerhaft zu vermeiden. Denn wenn das Herz aus dem Takt gerät, kann ein Schlaganfall eine schwerwiegende Folge sein. „Bei Rhythmusstörungen ist eine individuelle Therapie nötig, die nach höchsten Standards behandelt werden muss. Alle Abläufe und Behandlungspfade sind in unserer Klinik genau geregelt und verschriftlich. So wissen alle Beteiligten und auch die Patienten, wie der Behandlungsablauf im Vorfeld geregelt ist. Die externen Gutachter lobten unser erfahrenes Team und gaben Bestnoten für die moderne Technik“, freut sich Chefarzt Götte über die neueste Auszeichnung seiner Abteilung. Die Prüfer hoben besonders die Nachbetreuung der Patienten hervor. Hier schuf das Team ein Netzwerkverbund mit den niedergelassenen Kardiologen. Für die Zertifizierung erstellte die Klinik außerdem einen Online-Rundumblick der kardiologischen Räumlichkeiten. Dieser steht jetzt online auch für Patienten und Interessierte bereit. So kann jeder Patient sich schon vor dem Krankenhausaufenthalt auf der Homepage einen Einblick in die Herzkatheterlabore verschaffen. Erreichbar unter: www.vincenz.de/kardiologie
Das „Vorhofflimmer-Zentrum“ ist nun schon das dritte zertifizierte Zentrum der Kardiologie. Auch das Reanimationszentrum („Cardiac-Arrest-Center“) und das Herzinsuffizienz-Zentrum bestanden die externen Prüfungen mit Bravour. „Mir und meinem Team ist es ein großes Anliegen zum Wohle der uns anvertrauten Patienten, die Behandlungsqualität kontinuierlich zu überprüfen und zu verbessern“, betont Götte.
Für Krankenhäuser ist es nicht gesetzlich vorgeschrieben, sich solchen Zertifizierungsverfahren zu unterziehen. Die St. Vincenz-Kliniken lassen sich dennoch in vielen verschiedenen Fachbereichen freiwillig prüfen: die Behandlungswege, der Umgang mit möglichen Komplikationen und die technischen Voraussetzungen werden hier genau unter die Lupe genommen.
Hintergrundinformation Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung. Nach aktuellen Schätzungen sind rund zwei Millionen Menschen in Deutschland betroffen. Prof. Götte und sein Team setzen sich sehr für die Forschung der Vorhofflimmern-Therapie ein. Die Ergebnisse der europaweiten klinische Studie EAST – AFNET 4 im Jahr 2020 waren bahnbrechend: Patienten mit neu diagnostiziertem Vorhofflimmern profitieren besonders von einer frühzeitigen rhythmuserhaltenden Therapie. Das bedeutet konkret: Je eher Rhythmusmedikamente oder eine Katheterablation durchgeführt werden, desto geringer ist das Risiko für lange Krankenhausaufenthalte und schwerwiegende Komplikationen. Zuvor plädierten weltweit alle Behandlungsleitlinien dafür, Vorhofflimmern erst dann zu behandeln, wenn weitere Beschwerden und Symptome auftreten.
Die diesjährigen Herzwochen eröffnet Prof. Götte am Mittwoch, 2. November, mit dem Thema „Vorhofflimmern: Gefährlicher als gedacht?“. Der kostenlose Vortrag findet im Hotel Aspethera statt. Eine Anmeldung ist unter www.fragen-sie-vincenz.de möglich.
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