Das Krankenhaus wurde im Jahr 2014 um einen großen Gebäudeteil erweitert, indem sich u.a die Neurologie befindet.
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„An den Wochenenden werden deutlich mehr Kinder kommen“

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin bereitet sich auf steigende Patientenzahlen in der Notaufnahme vor

Das Team der Kinder-Notaufnahme in der Frauen- und Kinderklinik St. Louise bereitet sich auf eine steigende Zahl an Patienten vor. „Ab Februar werden an den Wochenenden deutlich mehr Kinder und Jugendliche zu uns kommen“, erwartet der Ärztliche Leiter Dr. André Wilken. Hintergrund dieser Prognose: Die niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzte im Kreis Paderborn verkürzen die Zeiten ihrer Notfallsprechstunde.

 

Team-Mitglieder der Kinder-Notaufnahme: (v. l.) Sophie Mrugalla (Auszubildende), Linda Schäfer (MFA), Theresa Drude (Praktisches Jahr), Marlena Buse (Assistenzärztin), Carmen Rüther (Pflegerische Leitung), Iris Flüter-Brauckmann (Schichtleitung), der Ärztliche Leiter Dr. André Wilken und ihre Kolleginnen und Kollegen sind rund um die Uhr für die Patienten da. Foto: St. Vincenz-Kliniken

Ab 1. Februar endet die Notfallsprechstunde samstags und sonntags bereits um 18 Uhr – drei Stunden früher als bisher. „Wir hätten uns gewünscht, dass die Kolleginnen und Kollegen ihre Zeiten beibehalten, eher sogar ausweiten“, verdeutlicht Dr. André Wilken. Schließlich betreut die Kinder-Notfallambulanz in der Klinik schon jetzt mehr als 11.000 junge Menschen pro Jahr. Zudem sei die kassenärztliche Vereinigung verpflichtet, auch in der sprechstundenfreien Zeit eine angemessene Versorgung der Versicherten zu gewährleisten.

Ein zusätzlicher Arzt in der Notaufnahme

„Seit längerem verschieben sich die Zeiten, zu denen Eltern mit ihren Kindern in die Notaufnahme kommen, in die Abend- und Nachtstunden. Durch die nun nochmals steigende Patientenzahl kann es demnächst zu längeren Wartezeiten kommen“, verdeutlicht Wilken: „Indem wir unser Personal an Samstag- und Sonntagabenden aufstocken, wollen wir das aber so weit wie möglich begrenzen.“ So wird das ärztliche und pflegerische Team ab sofort in den sechs Wochenstunden verstärkt, in denen die niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzte keine Notfallsprechstunde mehr bieten. 

Die Zeiten sind bereits in vielen anderen Städten verkürzt worden. Vielerorts gibt es nicht genug niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte, um den bisherigen Umfang abzudecken. Das hat nun auch in Paderborn Konsequenzen. „Wir sehen die Kürzung der Sprechstundenzeiten durchaus kritisch, aber tragen sie mit“, meint Dr. André Wilken und versichert: „Wir sind für alle Kinder und Jugendlichen da, die unsere medizinische Hilfe im Notfall benötigen.“ 

„Wer schwer krank ist, wird rasch behandelt“

Allerdings bittet das Team darum, generell nur in dringenderen Fällen in die Klinik zu fahren. Schließlich ist die Kinder-Notaufnahme keine Arztpraxis, sondern als Anlaufstelle bei schweren Erkrankungen vorgesehen. Dr. André Wilken: „Wir behandeln unsere Patienten immer nach medizinischer Dringlichkeit. Wer schwer krank ist, wird rasch behandelt. Wer warten kann, muss unter Umständen mit einer erhöhten Wartezeit rechnen.“

Wer nicht schwer erkrankt ist, sollte also besser einen anderen Weg wählen. So kann ein Schnupfen gut mit Hausmitteln behandelt und am nächsten Werktag dem Kinderarzt oder der Kinderärztin vorgestellt werden. Telefonische Beratung bekommt man beim ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der bundesweiten Rufnummer 116 117. „Im Zweifelsfall sollte man aber lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zu uns in die Klinik kommen“, betont Wilken. 

Seine Funktion als Ärztlicher Leiter der Kinder-Notaufnahme haben die St. Vincenz-Kliniken übrigens 2024 geschaffen, um angesichts der steigenden Patientenzahlen die Steuerung zu optimieren.

Ambulante Regelversorgung stößt an ihre Grenzen

Schon länger beobachtet das Team der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, dass die ambulante Regelversorgung junger Menschen durch niedergelassene Kinderärztinnen und -ärzte im Kreis Paderborn an ihre Grenzen stößt. „Täglich rufen Eltern an, die keinen Kinderarzt für die notwendigen Vorsorgeuntersuchungen finden. Bei uns in der Notaufnahme berichten Eltern, dass sie wegen Überfüllung der Praxen keinen Sprechstundentermin erhalten haben und mangels Alternative zu uns gekommen sind“, berichtet Dr. André Wilken.