Vorhofflimmern mittlerweile gut behandelbar
„Ich merke vorher, wenn es kommt, dann muss ich mich ungefähr einen halben Tag hinlegen, um körperlich zur Ruhe zu kommen“, beschreibt Gerti Koch (Foto rechts, zusammen mit Prof. Götte) wie sich das Vorhofflimmern bzw. Herzrasen bei ihr auswirkt. Allein in Deutschland leiden aktuell ca. 1,7 Mio. Menschen an anfallsartig auftretenden, lebensbedrohlichen, schnellen Herzrhythmusstörungen, die eine der häufigsten Ursachen von Schlaganfällen sind. Das so genannte „Vorhofflimmern“ oder Herzrasen kann – wenn es rechtzeitig entdeckt wird – mittlerweile sehr gut behandelt werden. Prof. Dr. Andreas Götte, Chefarzt am St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn, ist ein weltweit anerkannter Spezialist auf diesem Gebiet und hat es sich gemeinsam mit seinem Team zum Ziel gesetzt, in seiner Klinik Paderborn ein besonders hohes Niveau der Behandlung dieser Erkrankung aufzubauen.
„Es gibt je nach Art, Schwere und Stadium der Erkrankung ganz verschiedene Behandlungsmethoden. Neben der medikamentösen Behandlung gibt es auch sehr effektive nicht-pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten“, erklärt Prof. Götte. „So kann der Ursprung des Vorhofflimmerns mit Hilfe von Katheter-Behandlungen aufgespürt und mit der sogenannten Hochfrequenzkatheterablation geheilt werden. Bei diesem Verfahren werden die Herzmuskelregionen, die für die Herzrhythmusstörungen verantwortlich sind, mit Hochfrequenzstrom verödet.“
Eine weitere Möglichkeit ist die Behandlung mit einem Herzohrverschluss-System. Diese Behandlung ist besonders für ausgewählte Patienten mit hohem Schlaganfallrisiko geeignet, die nicht dauerhaft die für diese Erkrankung üblichen blutverdünnenden Medikamente nehmen dürfen. In einer knapp zweistündigen Katheterbehandlung implantieren die Ärzte deshalb ein kleines Drahtgeflecht in das linke Herzohr der Patienten. Aufgabe dieses Drahtgeflechts ist es, das Herzohr zu verschließen und dadurch zu verhindern, dass Gerinnsel aus dem Herzen in das Gehirn gelangen können. Zur Implantation wird das flexible Geflecht zunächst auf wenige Millimeter Größe zusammengedrückt und durch die Leistenvene mit Hilfe eines Katheters zur Herzscheidewand vorgebracht. Anschließend wird es im linken Herzvorhof auf seine volle Größe entfaltet und passend implantiert.